Geschichte
Von der spontanen Idee eines Blogger-Treffens zu einer der wichtigsten Gesellschaftskonferenzen Europas: Die re:publica lädt zum siebten Mal nach Berlin ein, um mit 5.000 erwarteten Teilnehmerinnen und Teilnehmern das digitale Leben zu diskutieren und sich auszutauschen. Und auch, um zu feiern.
Vom 6.-8. Mai 2013 steht das Ereignis, das zum zweiten Mal am Berliner Gleisdreieck in der „Station“ stattfindet, unter dem Motto „in/side/out“ und kehrt damit Innerstes nach außen. Und umgekehrt.
Doch der Reihe nach:
2006 hatten sich deutsche Blogs so weit etabliert, dass sie nicht nur selbst in die öffentliche Wahrnehmung vorgedrungen waren, sondern auch eigene Themen an deren Oberfläche spülten. Es war an der Zeit, die so genannte „Blogosphäre“ aus ihrer virtuellen in die physische Welt zu locken, und so entstand bei einem gemeinsamen Bier die Idee zu einem Blogger-Treffen - und bei einem zweiten sein Name: re:publica.
Wenige Monate später öffneten Tanja & Johnny Haeusler von Spreeblick.com, Markus Beckedahl von netzpolitik.org und Andreas Gebhard von newthinking communications am 11. April 2007 die Türen zur allerersten re:publica, vor der nicht die erhofften 300, sondern 700 Gäste warteten. Die folgenden drei Tage in den Räumen der Berliner Kalkscheune waren so erfolgreich, dass eine Wiederholung der Konferenz keine Frage, sondern eine offene Forderung aller Beteiligten war.
Seither hat sich die re:publica zu einer festen Institution und einer der weltweit wichtigsten Konferenzen rund um die digitale Welt entwickelt, die Jahr um Jahr größer, hübscher und internationaler wird. 2012 nahmen 4.500 Besucher teil, und über 300 Rednerinnen und Redner präsentierten sich auf den acht Bühnen der knapp 16.000 Quadratmeter großen Fläche der Station Berlin, und sie katapultierten das Blogger-Meeting von einst in die Kategorie Internationales Festival.
„Wer meint, die re:publica sei ein Klassentreffen, hat Recht.
Wer meint, die re:publica sei nur ein Klassentreffen, hat keine Ahnung.“
Anke Gröner, 2010
Trotz ihres enormen Wachstums ist es der re:publica gelungen, ihren ursprünglichen Charme zu bewahren. Auf kaum einer anderen Konferenz findet sich ein ähnlich breites Spektrum an Gästen, nirgendwo anders mischen sich Hacktivisten so selbstverständlich mit Businessbesuchern, und auf wenig anderen Veranstaltungen wird so kontrovers und gleichzeitig gut gelaunt diskutiert wie auf der re:publica in Berlin.
“re:publica is SXSW with an European accent, the DLD and DAVOS of the people. It is a favorite conference of mine.“
Jeff Jarvis, author and professor of journalism
Auf den acht Bühnen der re:publica 2013 werden nationale und internationale Rednerinnen und Redner ein weit gefasstes Themenspektrum von Politik und Wissenschaft über Kultur und Gesellschaft anbieten. Manches davon wird die Besucher umhauen, überraschen oder dazu bewegen, sich in der Pause von bestimmten Aktien zu trennen (oder sich neue zuzulegen). Anderes wird sie bisher bekannt Geglaubtes überdenken lassen oder ihnen Lachtränen in die Augen treiben. Unerwartetes hat Tradition bei der re:publica.
Neben dem Programm, das zur einen Hälfte aus den vom Gründerteam eingeladenen und kuratierten Gästen besteht und zur anderen aus ausgewählten Beiträgen, die beim für alle offenen "Call for papers" eingereicht wurden, bietet die re:publica die Chance zum Austausch großer Ideen oder kleiner Visitenkarten, in jedem Fall aber zur Vernetzung von Menschen, deren Zusammentreffen außerhalb des ebenso informellen wie inspirierenden Rahmens der re:publica eher unwahrscheinlich erscheint.
Denn die Vielfalt nicht nur der Themen, sondern auch der Gäste ist es, was die re:publica auszeichnet und sie zu dem gemacht hat, was sie ist:
Ein Ereignis.